Am letzten Freitag, 2. September 2022, wurde in der konstituierenden Beiratssitzung u.a. auch der Vorstand der WPK für den Zeitraum von 2022 bis 2026 gewählt.
Das neue Beiratsmitglied Mark Schüttler hatte bereits im Video zur Allmacht des Vorstands und zur Ohnmacht des Beirats über die Machtverteilung dieser beiden WPK-Gremien umfassend aufgeklärt. Mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet, können sie den nachfolgenden Bericht von Frau WPin/StBin Regina Vieler, Mitglied im WPK-Beirat, über die weiterentwickelte “Kammerdemokratie Big4” besser einordnen.
Zu den Ergebnissen der sieben WP-Wahl-Listen gelangen Sie hier.
Der neu gewählte Vorstand der Wirtschaftsprüferkammer
Eine Wahlanalyse der Koalition der Selbstgerechten
Die BIG4 beanspruchen jeder für sich einen ständigen Platz im Vorstand der Wirtschaftsprüferkammer – bombenfest – gleich den Atommächten im UN-Sicherheitsrat.
- EY vertreten durch Herrn WP Christian Janze, mit 864 Stimmen (=0,21 % aller abgegebenen Stimmen) landete nach der Auszählung zunächst abgeschlagen auf Platz 7 der EY-Liste. Umso eindrucksvoller sein anschließender Aufstieg in den Beirat: Dazu mussten 4 Kandidaten/-innen vor ihm beiseite geschoben werden. Mit dieser Nachjustierung des EY-Wahlergebnisses erreichte WP Janze Listenplatz 3 der EY-Liste, der ihm zunächst einen Platz im Beirat sicherte. Sodann konnte WP Janze in den Vorstand aufsteigen.
- Auch KPMG –vertreten durch Herrn Dr. Christoph Hasenburg – musste der Demokratie auf das richtige Gleis helfen. Denn mit Listenplatz 5 auf der KPMG-Liste verweigerten ihm seine Berufskollegen einen Listenplatz im Beirat. Da hatten sie aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dankenswerterweise trat die Kollegin vom Listenplatz 4 den Rücktritt an. So konnte Herr Dr. Hasenburg doch noch rechtzeitig, wenn auch nicht aus eigener Kraft, in den Beirat einsteigen.
Und in der Tat, seine Sehnsucht nach einem Vorstandssitz, wie er bereits vollmundig vor der Wahl verkündete, wurde Genüge getan. Dank der einsichtigen Rotation in den eigenen Reihen (Frau raus, Mann rein) gehörte er dem Beirat nur wenige Minuten an. Er bekommt nicht nur eine zweite Chance im WPK-Vorstand, er ist sogar zum stellvertretenden Präsidenten aufgestiegen. Dazu reichten Herrn Hasenburg 1.452 Stimmen, dahinter verbergen sich rund 500 Wähler von rund 21.000 Wahlberechtigten.
Respekt für diese demokratischen Wahl-Glanzleistungen!!! Treu an ihrer Seite standen die Mitglieder der anderen BIG4-Listen sowie die Mitglieder der Dörschell-Liste. So geht Demokratie bei den Big4!
Last but not least die zwei Kandidaten der BIG4, die es aus eigener Kraft in den Beirat schafften und weiter in den Vorstand gewählt wurden:
- PWC – vertreten durch Herrn Dr. Henning Hönsch, mit 1.870 WP-Stimmen
- Deloitte – vertreten durch Herrn Michael Niehues, mit 1.006 WP-Stimmen
Herzlichen Glückwunsch!
Bei so viel “ERFOLG” blieb kein Platz für die Kandidaten von wp-net:
- Frau Regina Vieler – 4.336 WP-Stimmen
- Herr Dr. Richard Wittsiepe – 4.319 WP-Stimmen
- Frau Annett Linke – 4.255 WP-Stimmen
- Herr Jens Hagemann – 4.249 WP-Stimmen
Unser Mitgefühl, ein Trostpflaster: Demokratie ist ein Mehrheitsprinzip, fragt sich nur, wie die Mehrheiten berechnet werden!
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Wir stellen zu unserem Bedauern fest: Die Interessen von 40 % der Berufskolleginnen und -kollegen, die an der Beiratswahl teilgenommen haben, sind nicht im Vorstand der WPK repräsentiert!
Ihre Regina Vieler
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Bildnachweis: Lightspring/Shutterstock
