wp.weekly – unsere Mitglieder kommen zu Wort!
Manipulation
Kategorie: Beiratswahlen | WPK
Datum: 30.09.2022

Diese Woche lassen wir Herrn Dipl.-Kfm. Jürg Kirstgen zu Wort kommen. Er hat sich aus den Mitgliederbriefen und den ersten beiden wp-weeklys über die von uns wahrgenommene Missachtung der Kammersatzung bei den WPK-Vorstandswahlen 2022 Gedanken gemacht. Er sah sich gezwungen, dem neuen WPK-Präsidenten, Herrn Andreas Dörschell, seine Meinung mitzuteilen. Wir haben den Brief des Kollegen mit Hinweisen, dass es sich um seine Meinung handelt, ergänzt.

Uns gab er die Erlaubnis, seine persönlichen Standpunkte und Ausführungen zu der – nicht nur von ihm – als undemokratisch wahrgenommene Anwendung des § 8 der Kammersatzung dem Berufsstand zur Kenntnis zu bringen.


Stellungnahme zum Editorial im WPK-Magazin 3/2022 (Zur Sache) 

Mayen, 25.09.2022

von Dipl.-Kfm. WP Jürg Kirstgen
Mitglied bei wp-net e.V. seit 2018

Sehr geehrter Herr Dörschell,

Sie bedanken sich für ein Vertrauen, das ich mit vierzig Prozent der Kammermitglieder Ihnen nicht entgegengebracht habe. Ihre Aussage, dass Ihnen eine kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit sehr wichtig ist, ist in Bezug auf diese 40 Prozent meiner Meinung nach (m.M.n.) ein verlogener Zynismus.


Wenn eine Gruppe in der Größenordnung von 40 Prozent von der Mitwirkung in einem vielköpfigen Vorstand ausgeschlossen wird und dessen Entscheidungsprozesse für diese Gruppe intransparent bleiben, kann von Selbstverwaltung des Berufsstands wohl keine Rede mehr sein. Unter Verstoß gegen § 8 der WPK-Satzung wurde eine “Zwangsverwaltung” unter der Regie einer IDW-Big4-Riege etabliert. Die zukünftige Umsetzung der Vorgaben der IDW-Big4-Riege wurde durch eine Trojaner-Liste ermöglicht, für die Sie, Herr Dörschell, die Galionsfigur abzugeben scheinen. Die Selbstverwaltung des Berufsstandes wird unter dieser Regie stattfinden. Sie vertritt den Berufsstand gegenüber der Öffentlichkeit und den Aufsichtsbehörden. Sie, Herr Dörschell, haben das ermöglicht; Ihren Einflüsterungen und dem Propagandaapparat der IDW-Big4 sind m.M.n. über 20 Prozent der mittelständischen Kollegen auf den Leim gegangen.

Ihre bekundete Bereitschaft, in Zukunft gerne innerhalb des Berufsstands kontrovers zu diskutieren, erscheint mir als purer Hohn: Diskussion ist sinnlos; die Interessen der IDW-Big4 werden unter Ihrer Präsidentschaft, Herr Dörschell, die Politik der WPK bestimmen.

Wo keine Opposition möglich ist, bleiben für die mittelständischen Kollegen wohl nur zwei Optionen: umgehende Kündigung der IDW-Mitgliedschaften und Ausgründung einer Mittelstands-Wirtschaftsprüferkammer.

Mit freundlichen Grüßen

Jürg Kirstgen

Link zum WPK-Magazin 3/2022


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Bildnachweis: ADragan/Shutterstock

Jürg Kirstgen
Author: Jürg Kirstgen

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