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Mitgestalten, statt mitverwalten.

Seit 2004.

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2004

6 Monate Suche nach Kolleginnen und Kollegen

  • Ein Jahr nach Aufl­ösung des wp-net-Vor­gänger­vereins – WPMFV startet Michael Gschrei mit der Suche nach Unter­stützern. Im Kopf von Gschrei ist der Verband für die mittel­ständische Wirtschafts­prüfung in Deutsch­land schon gegründet. Die neue Interessens­vertretung soll ein ge­wich­tiges Wort bei der anstehenden WP-Reform (Ver­hält­nismäßigkeit der Quali­täts­kontrolle und der PIE-Son­der­unter­suchung) und bei den neuen Prü­fungs­regeln seit 2004, sog. IDW-PS, mitreden. 
  • Die Qualitäts­kontrolle wurde von IDW/WPK den freiberuflichen Wirt­schafts­prüfern als Chance gepriesen. In der Realität präsen­tiert sie sich als „Exit-Einrichtung“ der prüfenden WPs. Nicht die WP-Kammer macht die Kon­troll­regeln, sondern das IDW. Die Satzung für Qualitäts­kontrolle ist deswegen auch inhalts­leer.
  • Mit dem Start der IDW-Prüfungs­standards im Jahr 2000 soll alle Ab­schluss­­prüfer nach den Big4-IDW-Prüfungs­standards prüfen – wenn nicht, dann mit dem Prüfen aufhören. Der Begriff „skalierte Prüfung” ist noch eine Dekade entfernt.
  • Bis 2005 dauert – nach dem wissenschaftlichen Aufsatz von Prof. Lenz, Dr. Loscher und Dr. Löhlein (Lokale Reaktionen von Berufs­verbänden auf die globalen Anforderungen durch neuen Prüfungs­tandardisierung) – die erste Phase des Widerstands der kleinen Praxen. Noch sind die kleinen Prax­en kaum organisiert.

2005

Gründung von wp-net,
um die Wirtschaftsprüfung zu verändern

  • Die Vereinsgründung von wp-net erfolgt im Hotel Lechnerhof in Mün­chen-Unter­föhring am 22. Januar 2005. wp-net startet ab Mai 2005 mit Werbe­veran­staltungen in München, Stutt­gart und Siegen und nimmt auch erst­mals an den WPK-Beirats­wahlen im Juni 2005 teil. Das Ergebnis lau­tet: Keine Chance gegen IDW/Big4 auch nur einen Sitz zu gewinnen, in einer Wahl mit 5-Voll­machten. Unsere Erkenntnis: Abschaffen dieser post­demo­krati­schen Wahl! Der Gang zum Ver­wal­tungs­ge­richt be­stätigt die Sicht der WPK-Führung. Weitere Rechts­schritte er­sparen wir uns. 
  • Die Einmischung von wp-net in die inhalt­liche Diskussion um den Entwurf der VO 1/2005 hat Erfolg. Dank des starken Ein­­satzes von wp-net wird die Ver­hält­nis­­mäßig­­keit ein Jahr spä­ter in der VO 1/2006 ver­ankert. 
  • Wir sind als Außenseiter gestartet, die gespürt haben, dass Verän­de­run­gen in der WPg überfällig sind. Unsere Analyse der Realitäten lau­tet: Kein weiter so! wp-net ist kein Verband, dessen Füh­rungs­­kräfte nur Platz im Ver­wal­tungs­rat des IDW oder im Beirat der WPK anstreben. Wir ver­­lang­en Demo­kratie und Teil­habe des ge­samten Berufs­­stands in allen Gre­mien der Kammer, vor allem im Vor­stand. Für Alibi-Pos­ten sind wir nicht zu haben!

2006

Pause im Seminar zur VO 1/2006 in der Münchner HVB (frühere Bayerische Staatsbank). Am gleichen Tag schliessen wp-net Gschrei und PR1MUS Hildebrandt eine Kooperationsvereinbarung.

Gesetzesänderungen weiter zu Gunsten der Big4

  • wp-net startet im Frühjahr sein Seminar­­­programm u. a. zu den Themen Prüfung von Finanz­­dienst­ ­leistern, IFRS, Qualitätskontrolle und IKS-IT-Prüfung.
  • Die erste Runde der Qualitäts­kontrolle im Berufs­stand ist abge­schlos­­sen. Es zeigt sich, dass die kleineren Praxen und der Mittelstand – wie ver­mu­tet – überreguliert werden. Die Öffent­lich­­keit weiß bis heute nicht, wie die Qualitätskon­trolle bei den Big4&Friends ablaufen. 
  • Die 7. WPO-Novelle im Bundestag und Bundesrat wird verabschiedet. Die Sonderunter­suchung (Inspektionen) wird in Deutschland ein­ge­führt, um die Qualitäts­kontrolle von einfachen gesetzlichen Abschluss­prüfungen und von Börsenunter­nehmen unterscheiden zu können. Gleichzeitig wird aus der WPO die Möglichkeit der Schaffung einer Gebühren­ordnung ent­fernt. Die WPK-Berufsaufsicht bekommt auch die mittel­schweren Fälle zugeschanzt und schafft damit die Grundlagen, dass die Bankenprüfer­skandale der Finanzkrise 2007 ff in der WPK-Berufsauf­sicht versteckt werden können. 
  • wp-net startet seine Kooperation mit PRIMUS-Hildebrandt, die 2022 mit seinem Nachfolger Schüttler weiterlebt.

2007

Mitgliederversammlung in Stuttgart-Leinfelden, wo in der Anfangsphase auch viele Präsenz-Seminare abgehalten werden.

wp-net will Skalierung und Briefwahl in der WPK

  • Die 7. WPO-Novelle verschärft die Kontrollen für die mittel­stän­dische Wirtschafts­prüfung und weitet die Über­regulie­rung über die EU-Vor­gaben hinaus aus. wp-net kämpft im Rahmen der Entwicklung des IDW PS 261 erfolgreich für den Erhalt der prüffeld­bezogenen IKS-Prüfung.
  •  wp-net setzt sich gegen die ungerechte Kopf­pauschale bei der Umlage der Sonderunter­suchungs­kosten ein; erst 2010 wird diese einseitige Belastung des Mittelstands abgeschafft.
  • Mit dem Inkrafttreten der 7. WPO-Novelle im Juli starten die Sonder­suchungen für die 319a-Praxen. Wie nichts anderes zu erwarten ist, startet man zuerst bei den Einzel­praxen mit den Sonder­unter­suchungen. Mehrheit der Big4 bleiben zum Start verschont.
  • Ende des Jahres weist das Verwaltungs­gericht Berlin die Klage von Gschrei gegen die Beirats­wahlen 2005 ab. Damit startet der politische Kampf zur Einführung der Briefwahl bei den Beirats­wahlen.

2008

Die legendäre Wirt­schafts­prüfer­versamm­lung findet wegen der erwarte­ten großen Teilnehmer­zahl (715 wurden gezählt) in der Frank­furter Messe statt.

Erfolg bei den letzten Vollmachts-Beirats­wahlen

  • Das Jahr 2008 wird vom Kammer­wahlrecht beherrscht. Schließlich ist 2008 wieder ein Wahljahr. wp-net macht den Berufsstand mobil für die Wahlen. In einem 20 Seiten starken Journal macht Michael Gschrei die Forderung nach Brief­wahl bundes­weit bekannt. Motto: „Wer nicht handelt, wird behandelt.”
  • Im Juni 2008 findet sie dann (rückblickend zum letzten Mal) die sog. Wirt­schafts­prüfer­-Versammlung statt. Diese dient in erster Linie dazu, die Beirats­wahlen durchzuführen. Mit fünf Voll­mach­ten ausgestattet, steht das Ergebnis schon vor der Wahl fest.
  • wp-net gelingt ein Achtungserfolg. Über 40 % der Stimmen der An­we­sen­den fordern sie. Der Stein „Briefwahl“ wird ins Rollen gebracht und ist nicht mehr aufzuhalten.
  • wp-net startet im gleichen Jahr noch mit der Mobili­sierung der Wirt­schafts­­prü­fer auf die Jour Fixes in Hamburg und Berlin.
  • Die Forderung nach der Briefwahl in der WPK und die damit ver­bun­dene Demo­kra­ti­sierung der WPK wird vom damaligen SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­­neten aus München, Dr. Axel Berg, unterstützt. Die Leitung der Kam­mer besucht ihn und for­dert seinen Rück­­zug.

2009

Auf der Jahresauftaktveranstaltung der WTS München im Januar 2020 bedankt sich Michael Gschrei bei Karl-Theodor zu Gutten­berg, für die Schaffung der Brief­wahl. Nach 50 Jahren danken die ausgewogenen IDW/WPK-Wahl-Listen ab.

Postdemokratische Wirtschafts­prüfer­kammer am Pranger

  • wp-net gibt im Mai sein 80zig-seitiges WP-Magazin heraus. WPK in der Postdemo­kratie prägt das Titelbild.
  • wp-net bringt bei seinen bundes­weiten Mitglieder­treffen das Magazin „unters Volk“. Auch das Berliner Parlament und die Minis­terien erhalten ein kosten­loses Exemplar. Beim BMWi wird die Kritik mit der Postdemo­kratie aufmerksam gelesen, wie uns die schnelle Reaktion belegt.
  • wp-net hat es geschafft! Anfang 2009 wird der junge Adelige, Karl-Theodor zu Guttenberg, Bundes­wirtschafts­minister als Nachfolger von Michael Glos. Der neue Minister unter­stützt die wp-net-Forde­rung nach Briefwahlen in der WPK. Die WPK gibt im Sommer 2009 ihren Widerstand gegen die Brief­wahlen auf. 
  • Im HRE-Untersuchungs­ausschuss berichtet der Zeuge und KPMG-Prüfer über die Prüfung mittels Plau­sibili­sierung mangelhaft trans­pa­ren­ter Finanz­pro­dukte, wie CDOs. Die Parla­men­tarier er­kennen die prüferische Tragweite dieser Aussage nicht. Denn mit Plau­si­bili­sie­rung gibt es keine hinreichende Prüfungssicherheit. Warum der  KPMG-Zeuge trotzdem einen unein­­ge­schränk­­ten Bestäti­gungs­­ver­merk erteilte, diese Frage wurde von den Parla­mentariern nicht ge­stellt. Dieser eigent­lich schwere Fall wurde von der Berufs­aufsicht und der APAK als mittel­schwerer Fall einge­stuft. Damit wurde verhin­dert, dass der Fall an die General­staats­anwalt­schaft und somit an die Öffent­lich­keit gelangte.

2010

Michael Gschrei mit dem ersten wp-net-Magazin.

Endlich:
Wahlen 2011 ohne Reisen und Vollmachten!

 

  • wp-net hat seine bislang größte Aufgabe erfolgreich zu Ende ge­bracht: Der Berufs­stand erhält am 1. April 2010 die Brief­wahl in der WPO ver­an­kert. Die WPK passt in Folge die Kam­mer­­satzung und die Wahl­ordnung an.
  • Die EU gibt im Herbst – als Folge der Prüfermängel im Vorfeld der Finanz­krise – das Grünbuch zur Wirtschafts­prüfung heraus. Die Posi­tionen von wp-net werden in vielen Punkten von der EU-Kom­missar Michel Barnier übernommen. Wegen fehlender Mängel­hin­wei­se sind aber die Grünbuch­-For­derun­gen leider wenig trans­pa­rent. Die von wp-net initiierte und unterstützte Konsultation zum Grünbuch ist für die EU die bisher größte aller Zeiten und bringt den Server der EU zum Ausfall: Der E-Mail-Account muss wegen Über­lastung ab­ge­schal­tet werden. Des­wegen wissen wir nicht, wie viele Eingaben es wirklich gegeben hat. 
  • Die im wp-net-Magazin 2009 dar­ge­stell­ten Män­gel bei den Ban­ken­­prüfungen dürfte die EU-Kommission be­wogen haben, die unein­ge­schränkten Testate bei den Ban­ken­­abschlüs­sen im Vorfeld der Krise zu hin­terfra­gen. 
  • Ende 2010 ist wp-net fast 1.000 Mit­glieder (Ein­zel­perso­nen und Ge­sell­­­schaf­ten) gewachsen.

2011

Bei den WPK-Beiratswahlen erhält die WP-Gschrei-Liste 100 % der WP-Beiratssitze, weil IDW/WPK die Verhältniswahl strikt ablehnen. Gschrei wurde WPK-Präsident. (Foto: Gschrei bei der 50-Jahr-Feier der WPK.)

WP-Gschrei-Liste erhält 100 % der WP-Sitze

  • Das wp-net-Magazin 2011 erscheint noch vor den Wahlen. Ganz groß werden darin die Big4 unter die Lupe genommen.
  • Die von Michael Gschrei angeführte Liste gewinnt bei den ersten Beirats-Brief­wahlen alle WP-Sitze. Die Presse sieht darin fälsch­licher­­weise eine Palast­­revo­lution. Die WPK begeht unter dem WPK-Präsi­denten Michael Gschrei am 15. Novem­­ber ihr 50-jähriges Be­ste­hen in Berlin.
  • Erst Ende 2011 wird bekannt, dass der abgewählte WPK-Vorstand unter Prof. Pfitzer kurz vor der Amts­übergabe den beiden WPK-Geschäfts­führern die Verträge von ein auf fünf Jahre ver­längert haben. Wenn schon keine Beiräte und Vor­stand, dann soll we­nigstens die Geschäfts­führung für uns in der Kammer arbeiten.
  • Die „Vertreibung der Big4/IDW-Prüfer“ aus der Kammer soll also durch die Geschäfts­führung und ihrer Mitarbeiterinnen und Mit­arbei­ter kom­pen­siert und damit Politik von wp-net gegen die Big4-Interessen verhindert werden.

2012

Kurz vor seinem Rücktritt erhält WPK-Präsident Gschrei einen Termin beim bayrischen Minister­präsi­denten Horst See­hofer. Dieser verspricht unser Anliegen „Gebühren­ordnung” zu unter­stützen.

Gschrei – erster Präsidentenrücktritt in der WPK

  • Alle neun WP-Vorstands­mitglieder stimmen in der März­-Sit­zung des Vor­stands gegen Präsident Gschrei. wp-net hat die Macht über die Quali­täts­­prü­fungen der Big4 und gibt sie ohne Grund an die Alumni-Big4-WPs ab. Für Michael Gschrei war dies ein No-Go. 
  • Damit wird der Wahlsieg 2011 in die Tonne ge­treten. Nach­­dem die wp-net-WPK-Vor­stände immer öfter gegen Gschrei stimm­en und auch der von Gschrei aus­ge­wählte wp-net-Nach­fol­ger in der Ge­schäfts­­­füh­­rung immer stärker gegen Gschrei austeilt, tritt Gschrei vom Amt des WPK-Präsi­den­ten zurück.
  • Die Sonderunter­suchung wird im März – trotz erheblicher recht­licher Bedenken organisatorisch auf die APAK – über­­tragen.
  • Michael Gschrei kehrt mit überwältigen­­­der Mehr­heit auf der ao. Mit­­glie­der­­ver­samm­lung im Juni in Frank­­furt am Main an die Spitze von wp-net zurück. Der wp-net-Vor­­stand und die Auf­­gaben wer­den neu auf­­ge­stellt.
  • Auch die Kooperation mit PR1MUS wird erneuert.
  • Im Juli verabschiedet der Beirat der WPK die Satzungs­ände­rung zur skalierten Prüfung und der Vorstand veröffent­licht hierzu einen Hin­weis. Damit wird anscheinend ein weiterer zentraler Wahl­pro­gramm­­punkt der Gschrei-Liste umgesetzt. Nur eines hat man über­sehen: Die IDW Prüfungs­stan­dards eignen sich nicht für die Skalierung. Die Anwendungs­hinweise der ISA dazu werden von IDW nicht über­nom­m­en.

2013

Die Mitgliederversammlung präsen­tiert den Neu­anfang von wp-net im Juni 2013.

wp-net-Beiräte verlieren Mehrheit

  • Die WPK-Vorstand­schaft wird wort­brüchig und der WP-Beirat zer­splittert in Gruppen. Die Programm­punkte 2011 werden nicht mehr verfolgt. Die Gestaltungs­­möglich­­keiten der übrig ­­gebliebenen wp-net-Beiräte gehen gegen Null. Im Som­mer gelingt es jedoch, die 2/3-Mehrheit für das Verhältnis­­wahlrecht und Kammer­­satzung zu orga­ni­sieren. Im Nachgang stellt sich heraus, dass die geforderte Spiegel­­bild­lich­keit, als Ausgleich für die Ver­hältnis­­mäßigkeit, bei der Gremien­­beset­zung (Vorstands­­wahlen, Kommission fQK) von der aktuellen Vorstand­schaft nicht anerkannt wird. Sie berufen sich auf die Satzung, die keine verpflichtende Spiegel­bildlich­keit vorsieht.
  • Die wp-net-Beiräte müssen feststellen, dass sie trotz zahl­reicher Anträge keine Mehrheiten mehr gewinnen können. So wird u. a. der Abbau der Über­regulierung beim Qualitäts­kon­troll­­verfahren mehrheit­lich vom Beirat abge­­lehnt.
  • wp-net-Beiräten wird unter Androhung des Berufs­rechts ver­­boten, über die Anhö­rungs­rechte des Beirats zu berichten. Die WPK erleidet eine Schlappe, weil die Vorstands­proto­kolle in die Öffent­lich­keit ge­langen und ge­zeigt wer­den kann, dass der Beirat bei seinen Sep­tem­ber-Beschlüs­sen – entgegen der Sat­zung – über­gan­gen wurde.

2014

Von 51 gewählten Beiräten bleiben 20 der Gschrei-Liste treu. Nicht im Bild, das einzig ver­bliebende wp-net-WPK-Vorstands­mitglied Dr. Alexander Vieler.

Trotz 37 % der Stimmen:
Keine Vorstandsposten für Gschrei-Liste

  • Die wp-net-Beiräte verhindern im Juni eine Verschärfung der Berufs­satzung, wie beispiels­weise die Einführung der auftrags­begleitenden Qualitäts­sicherung für alle Abschluss­prüfungen.
  • Die Einführung der qualitäts­sichernden Entgelt­regelung scheitert trotz wp-net-Unter­stützung an der Zwei­drittel­mehrheit. Dies bedeutet keine Gebühren­ordnung!
  • Bei den Beirats­wahlen im Juni 2014 schaffen die wp-net-WP-Liste, trotz einer gewaltigen Übermacht des IDW/DStV und Big4, wieder die stärkste WP-Liste mit knapp 40 % zu werden.
  • Durch Anfragen nach dem Informations­freiheits­gesetz werden die hor­ren­den Aufwands­entschä­digungen (1.500 für 4 h) an die ehren­amtlich tätigen Mitglieder der APAK bekannt. Auch wird bekannt, dass die Big4-WPs der Abteilung WPK-Sonder­unter­suchung (sog. Börsenprüfer) per Gesetz in den Staats­­dienst per Gesetz über­nom­men werden sollen.

2015

10 Jahre wp-net-Feier mit Podiums­dis­kussion über die WP-EU-Reformen.

v.l. Dr. Richard Wittsiepe, Prof. Hansrudi Lenz, Dr. Volker Wissing und Diskussions­leiter Dr. Prümm (kapital-markt intern Verlag GmbH)

Keine Entlastungen für mittel­ständische WP im Reform­jahr

  • Im Januar treffen sich der WPK-Präsident und -Vizepräsident zu (ge­heimen) Gesprächen im BMWi, um anscheinend die EU-Reform im Sinne der Big4 zu gestalten. 
  • Im Juni 2015 feiert wp-net sein 10-jähriges Jubiläum in München. Mit dabei: Prof. Hansrudi Lenz, Dr. Volker Wissing und Dr. Richard Wittsiepe.
  • Die Arbeit von wp-net steht ganz im Zeichen der deutschen Um­setzung der EU-Reformen (Verordnung und Richtlinie). wp-net setzt sich gegen­über der EU, der Regierung, des Parlaments, der Wirtschafts­prüfer­kam­mer sowie der Öffentlich­keit dafür ein, dass die EU-Reformen 1:1 – ent­sprechend der Forderung im Koalitions­vertrag CDU/CSU/SPD – umgesetzt werden. In zahl­reichen Ver­öffent­­lichun­gen und auch in einer Vielzahl von Gesprächen mit Kammer­vertretern und Politikern bewirkt wp-net da­hin­ge­hend, dass Ent­lastungen für die mittelstän­dische Wirt­schafts­prüfung um­gesetzt werden. Diese kommen aber bei den Kammer­mitgliedern nicht an, weil die Kammer­exekutive eigene Wege geht (zum Beispiel in der Kom­mis­sion für Qualitäts­kontrolle).
  • wp-net beauftragt zwei renommierte Juristen mit der Über­prüfung der Gesetzes­änderungen hinsichtlich einer verfassungs­gemäßen und europa­rechtlich korrekten Umsetzung in Deutschland. Dabei kommen Grund­rechts­verletzungen hoch.
  • Im Dezember wird das APAReG (8. WPO-Novelle) trotz erheblicher recht­licher Zweifel, die von wp-net transparent vorge­tragen wer­den, vom Bun­des­tag und Bundes­rat ver­ab­schiedet.

2016

Mitgliederversammlung in Frankfurt a. M.
Vortrag zur ISA Prüfung von Dr. Wittsiepe 

Gabriel-Ministerium legt Schutz­schirm über Big4

  • Die von der EU-Richt­linie verlangte verhältnis­mäßige Quali­täts­­kon­trolle schafft es in Deutsch­land nicht ins Gesetz, der WPO. Der Mittel­stand er­hält die vollum­fängliche Qualitäts­kontrolle, das Ver­treter von IDW&Big4 aus der Kommission heraus medial ver­breiten. Die kritische Grundhaltung des Abschluss­prüfers wird explizit ins Gesetz aufge­nommen.
  • Die EU-Reform­gesetze aus dem Dezember 2015 werden vom Bun­des­­präsi­denten Gauck trotz großer Zweifel der beiden Professoren­gut­achten (keine Regel zur Verhältnis­mäßigkeit) unter­zeichnet und treten in Kraft.
  • wp-net zieht Lehren aus dem „Verrat“ der Politiker der Großen Koa­lition an der mittel­ständischen Wirtschafts­prüfung und startet mit der Ein­führung der Jahres­­abschluss­­prü­fung nach ISA. Im Herbst hält Richard Witt­siepe Semi­nare, um die Jahres­abschluss­prüfung nach ISA in Deutsch­­land auf den Weg zu bringen. 
  • wp-net veröffent­licht erstes Fachgut­ach­ten zur ISA-Prüfung, dass 2018 er­neuert wird.
  • wp-net stellt fest: Bei der EU-Reformen 2010-2014 und die deut­schen Reformen 2015-2016 berücksichtigten die Risiken des Geschäfts­modells Professional Service Firm“ der Big4 Wirt­schafts­prüfung über­haupt nicht. 
  • Dafür verschärft der Gesetz­geber 2016, insbesondere das Wirt­­schafts­ministerium unter Minister Gabriel und StS Machnik, die Rege­lungen für die kleinen mittel­ständischen Wirtschafts­prüfer, obwohl diese nichts mit der Finanz­krise zu tun hatten. Drei Jahre später, 2019, nimmt Ex-Minister Sigmar Gabriel – inzwischen nicht mehr in der Politik – einen gut dotierten Beirats­posten bei der Big4-Gesellschaft Deloitte an.

2017

Mitgliederversammlung in München.

Revision nicht stattgegeben:

37 % der Stimmen müssen nicht im Vorstand vertreten sein

  • Die Revision gegen die OVG Berlin Entschei­dung zur Vorstands­wahl 2014 wird vom Bundes­verwaltungs­gericht nicht statt­gegeben. Liste mit 37 % der Stimmen muss nicht im Vorstand vertreten sein.
  • Das IDW zieht seinen auch von wp-net kritisierten zwei­geteilten Bestä­ti­gungs­­ver­merk (für Jahres­abschluss und Lage­bericht) wieder zurück. Der vom IDW einge­schlagene deutsche Sonder­weg bei der Umsetzung der ISA ist für wp-net ein Irrweg. wp-net will das über­setzte Original.
  • Das Future-Thema wird thema­tisiert. Nach dem Chef der PCAOB muss der WP der Zukunft auch eine breitere Aus­bildung zum voll­wertigen Ab­schluss­­­prüfer bekommen. Diese Aussage ist an­schei­nend in­zwischen wieder ein­­ge­zogen worden. 
  • Die Beirats­wahlen 2018 werfen ihren Schatten voraus. Die Beirats­wahl steht unter dem Motto „Change Big4-Wirt­schafts­prüfung”.

2018

Bild aus dem Bundesverwaltungs­gericht, wo wir uns im März 2018 die Ablehnung unserer Revisions­antrags gegen die WPK-Vorstands­wahlen abholen.

Beiratswahlen:
wp-net-Liste bekommt 47 % der Sitze

  • Das Wahljahr startet und steht unter der mittelstands­feind­lichen EU-Prüferreform. „Die Big4 bekom­men alles, wir Mittel­ständler und Einzel­praxen nicht mal das, was uns die EU geben wollte.“, so Gschrei zum Jahres­auftakt 2018. Das Ziel Markt­bereinigung wird damit weiter aktiv bedient.
  • Im Juni berichtet das Handels­blatt über den wp-net-Wahl­kämpfer Gschrei. Wie ein einzelner Wirtschafts­prüfer die Big4 besiegen will.
  • Zur Wahl zur 6. Vertreter­ver­sammlung des WPV wird die wp-net-Liste wegen nicht aus­reichender Anzahl an Kandidaten nicht zuge­lassen.
  • Ende 2018 verlangen die Mitglieder der Kommission für Qualitäts­kon­trolle im WP-Magazin 3/2018 bei der Auftrags­prüfung die vollum­fäng­liche Auftrags­prüfung und schüren den Verdacht, dass die Quali­täts­kon­­trolle eine er­neute Ab­schluss­prü­­fung sein müsse.

2019

Präsenz-Treffen der wp-net-Beiräte zur Vorberei­tung der Beirats­sitzung in den Räumen der GAAP Berlin mit dem wp-net-Vorstands­mit­glied Jens Hagemann (Gesell­schafter-GF).

wp-net geht zuver­sichtlich in die WPK-GroKo

  • Wieder einmal schaffen es die Big4 ins Fern­sehen. In die unheim­liche Macht der Berater zeigt eine ARD-Doku im Februar eine Bestands­auf­nahme der Big4. Es wird präsentiert, wie KPMG die Mit­wirkung bzw. das Weg­schauen bei einem CUM-Ex-Fonds von Varengold gestal­tete.
  • In der Kammer erledigt der Aus­schuss Evaluierung den Auftrag. Der Beirat beschließt im Dezember viele Satzungs­änderungen für die verhältnis­mäßige Qualitäts­kontrolle. Weitreichende Möglich­keiten der Verhältnis­mäßigkeit werden geschaffen. Die Kommission fQK wird beauftragt, verhältnis­mäßige Hinweise zu erstellen. 
  • Im Sommer 2019 schließen NWB und wp-net eine Kooperation für eine erste Laufzeit von drei Jahren. wp-net will seine Mitglieder­zahlen steigern und die Fach­arbeit verstärken.
  • Auf der Mitglieder­versamm­lung berichtet Michael Gschrei über die Mög­lich­­keiten der neuen Berufs­satzung und Satzung für Qualitäts­kontrolle.
  • Im Newsletter zum Jahres­ende berichtet Michael Gschrei von einem guten ersten gemein­samen Jahr im WPK-GroKo-Vorstand. Grund für die Freude war die Verab­schiedung der neuen Satzung für Qualitäts­kontrolle im Dezember 2019. Damit werden Skalie­run­gen möglich, die nun von der KfQK in zwei Hin­weisen liefern soll.

2020

Präsenz­-Vereidigung der bayerischen Nach­wuchs-Wirt­schafts­­prüfer durch den Landes­­präsiden­ten Michael Gschrei. Frau Drachen­­berg (wp-net-Referen­tin) übergibt dem WP-Nach­­wuchs eine wunder­­schöne, nach­­haltige Stoff­­trage­­tasche.

WPK-Ziele des wp-net werden nicht umgesetzt

  • Das Jahr 2020 startet zum 15. Gründungs­jahr mit einer wp-net-Chronik nach Mahatma Gandhi: „Am Anfang wirst Du ignoriert, dann belächelt und dann bekämpft und dann gewinnst Du.”
  • Im Juli beschließt der wp-net-Vorstand den Rechnungs­legungs­hinweis zur Aufstellung des Lage­berichts bei mittel­großen und großen Kapital­gesell­schaften nach § 289 HGB. Der AK beschließt, auch einen Prü­fungs­­hinweis für diese Prü­fung dieser Zielgruppe aus­zu­­arbei­ten.
  • Michael Gschrei kritisiert im Handels­blatt die jahre­­langen schlech­ten EY Ab­schluss­prü­fungen bei Wire­card. Die Kammer selbst schweigt zum EY-Wirecard-Desaster und bekämpft die Trans­pa­renz von wp-net-Vorstand Gschrei.
  • Auch die deutsche Presse berichtet intensiv über die EY-Prü­fun­gen, die vielleicht gar keine Prü­fungen waren.
  • Im August berichtet Dr. Loscher über die schlei­chende Erosion der Berufs­pflichten bei den Professional Service Firms (PSF), allen voran die Big4. „Das management­orientierte Leitungs­modell bietet ein immer brei­teres Spektrum an Dienst­leistungen an. Dadurch verändert sich auch die Kultur der WP-Gesell­schaft. Auch des­wegen, weil die WP-Berufs­träger stark in der Minder­heit sind.“ Der Bock wird zum Gärtner, weil die lokalen Regulie­rungen nicht mehr funktio­nierten. Bei der Standard­setzung in Rechnungs­wesen und Prüfung kommt es zu Kollisionen.
  • Die freiberufliche Wirtschafts­prüfung wird durch diesen Aufsatz in Deutsch­land erstmals mit dieser Entwicklung kon­frontiert. Es stellt sich heraus, dass die PSF bereits seit dem Unter­gang von Arthur Andersen die Big-Wirt­schafts­prüfung dominiert. Darüber hat Jens Alt eine sehr lesens­werte Dissertation verfasst (Organisa­tions­­wandel und Unab­hängig­keit in PSF, Hampp Verlag München, 2006). 
  • Der PUA Wirecard lädt 2020 noch die EY-Prüfer und die WPs der APAS vor. Dies bringt große Über­raschungen.

2021

2020 fällt die Mitglieder­ver­samm­lung der Corona-Einschränkung zum Opfer. 2021 findet sie wieder als Präsenztreffen statt. Alle bisherigen wp-net-Vorstände werden in Ihrem Amt bestätigt.

Die positive Seite der Corona-Pandemie:

Erfolgreiche monat­liche Online-Meetings mit unseren Mitgliedern

  • Die vorgesehenen acht Präsenz-Mitglieder­treffen 2020 zum 15-jäh­rigen wp-net-Jubiläum sind wegen Lockdown ausgefallen. Bereits bei den Sitzungen des Vorstands und der Arbeits­kreise ist wp-net auf „online” um­ge­stiegen. Nun folgen ab Februar 2021 die Online-Mitglie­der­­meetings. Diese werden ebenfalls ins digitale Zeitalter überführt. 
  • Im März beschließt der Vorstand den Prüfungs­hinweis 2020.01 zur Prü­fung des Lage­berichts von mittel­großen und großen KapGes.
  • Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) Wirecard kommt 2021 richtig in Fahrt. Spektakulär ist der Abschied des APAS Chefs Ralf Bose, weil er in der kritischen Zeit mit Wire­card­aktien zockte und dabei große ethische Mängel offenbarte. Wir unterstützten einige Abge­ord­nete des PUA Wire­card fach­lich und inter­viewen das SPD-Mitglied im Aus­schuss, Frau Cansel Kiziltepe.
  • wp-net beteiligt sich intensiv an der FISG Reform, um den Schaden fern­zu­halten. Dr. Wittsiepe (einer von fünf wp-net-Vorstän­den in der WPK) vertritt wp-net und die mittel­ständische WPg in der Gesetzes­anhörung.
  • Vom Wunsch, die kleinen Abschluss­prüfer an der Straf­aktion des Par­la­ments gegen Wirt­schafts­prüfer nicht zu beteiligen, können wir sie nicht über­zeugen. FISG wird wegen der EY Prüfung geschaf­fen, die kleiner Prüfer bekommen bei der Haftung auch ihr Fett ab.
  • Das Bundestags­ergebnis 9.2021 wird u. a. des­wegen begrüßt, weil es die bisherigen IDW/Big4-Lobbyisten aus dem Verkehr gezogen hat.

2022

Wahljahr der Wirtschafts­prüfer­­kammer:

WP/vBP-Mittelstand und die Einzel­­praxen kämpfen um die absolute Mehr­heit

  • Wenn der wp-net-Stimmen­­anteil aus dem Jahr 2018 von 47 % im Jahr 2022 um 4 % steigt, dann können die freiberuf­­lichen Wirtschafts­­prüfer ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, selbst ent­­scheiden und selbst gestal­ten.
  • Die von wp-net gefor­derte Zusammen­­­füh­rung der Berufs­­­bezeich­­­nungen wird i.W. durch das IDW mit seinen Lobbyisten aus dem Parla­­ment ver­hindert.
  • Rückblickend hat die GroKo von IDW/Big4 mit wp-net – vom Ende her betrachtet – kein einziges Ziel erreicht!
  • Die von wp-net gewollte Zusammen­­füh­rung der Berufs­bezeich­nungen wird i.W. durch das IDW und ihren Lobbyisten aus dem Parlament verhindert. 
  • Die unter der Ausschuss­leitung von wp-net erzielte verhältnis­mäßige Qualitäts­kontrolle in der Satzung fQK wird von den Big4/IDW-Kommis­sions­­mit­glie­dern kaputt gemacht. Die von der Kommission fQK be­schlos­­sen­en zwei Hin­­weise drehen die von der Sat­zung fQK ge­schaf­fenen Möglich­­keiten wie­der zurück.
  • Die wp-net-Forderung, in die Fach­arbeit die WPK mit einzu­bezie­hen, scheitert ebenso, wie die Reform der Beitrags­ordnung. So zahlen heute immer noch die nicht mehr gesetzlich prüfenden Kammer­mit­glieder (dies sind 75 % der Praxen) auch die Kosten der Qualitäts­kontrolle mit – bis 150 EUR Ein­sparung pro Mit­glied sollten mög­lich sein!
  • wp-net verhindert im Vorstand eine noch dras­tischere Erhö­hung. 
  • Die absolute Mehrheit bei den Beirats­­wahlen für die wp-net-Listen ist notwendig und ist auch möglich! Dazu wiederum ist es erforder­lich, dass sich die mittelstän­dischen und Einzel-Praxen an der Briefwahl im Juni 2022 beteiligen und die Kandidaten der beiden wp-net-Listen von WP-Gschrei und vBP-Eschbach wählen.
  • Relaunch unserer Webseite. Über­sicht­licher, bedienungs­freund­licher und eleganter. Zunächst nur einzelne Menue­punkte, nach und nach wird sie um alle weiteren Inhalte ergänzt. Auch unser Logo wurde optisch aufge­frischt: