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Eine gute Nachhaltigkeitsberichtsprüfung erfordert Prüfungsteamarbeit. Unser Fach-Referent Dr. Richard Wittsiepe engagiert sich seit 2022 für die Einbindung mittelständischer Wirtschaftsprüfer in die Nachhaltigkeitsberichtsprüfung. Dies führte zu einer Kooperation zwischen wp-net und dem TÜV SÜD, um die technische Zertifizierung und Wirtschaftsprüfertestate zu kombinieren und so eine Alternative zur exklusiven IDW/WPK-Lösung zu schaffen. Diese Kombination soll verhindern, dass der mittelständische Wirtschaftsprüfungssektor immer weiter aus der Abschlussprüfung ausgeschlossen wird.
Kürzlich berichtete der Tagesspiegel über die zahlreichen ablehnenden Eingaben aus der Wirtschaft zum BMJ-Referentenentwurf zur WP-Vorbehaltsaufgabe. Industrie und WP-Mittelstand lehnen die IDW/WPK-Lösung ab.
Lesen Sie dazu die Zusammenfassung mit einer Kommentierung von WP Dr. Richard Wittsiepe.
Ihr Michael Gschrei
und das Team von wp-net
Mitmachen der Betroffenen zahlt sich aus!
Der BMJ-Referentenentwurf vom 22. März 2024, der nur Wirtschaftsprüfer als Prüfer vorsieht, hat zahlreiche Stellungnahmen und in Folge auch Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess ausgelöst. Die zahlreichen Stellungnahmen aus der Wirtschaft zum BMJ-Referentenentwurf scheinen wohl eine Wende in der Beurteilung der Aufnahme von Zertifizierer, also Nicht-WPs, als Nachhaltigkeitsprüfer einzuläuten. Verzögerungen für die abschließende Kanzlerrunde werden wohl die Folge sein.
Die unterschiedlichen Positionen von IDW und Industrie & wp-net spiegeln die Herausforderungen und den Widerstand wider, die mit der exklusiven Zulassung von Wirtschaftsprüfern zur Prüfung der CSRD-Berichte verbunden sind.
Auch die wp-net-Eingabe wird im Tagesspiegel zitiert
Der Tagesspiegel vom 1.7.24 zitiert die Kollegen Dr. Richard Wittsiepe und Holger Friebel von wp-net: „Die Mehrheit der Wirtschaftsprüfer sind keine Ingenieure, was eine Lücke in den notwendigen Fachkenntnissen für die Nachhaltigkeitsberichtsprüfung schafft. Die Folge muss sein: Kooperationen mit technischen Zertifizierern, um diese Lücke schließen.“
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unterstützt die Öffnung des Prüfermarktes, da viele Unternehmen nicht über die Ressourcen verfügen, um die komplexen Anforderungen der CSRD (über 400 Datenpunkte) alleine zu erfüllen. Hier können die technischen Zertifizierer eine wichtige Entlastung darstellen.
Kritik an den Big4-Prüfungsgesellschaften
wp-net kritisiert die Big4-Gesellschaften und das IDW, da diese behaupten, technische Zertifizierer hätten nicht das notwendige Wirtschaftsfachwissen. Hans-Jürgen Fengler vom Zertifizierer DQS widerspricht dem und betont die strenge Regulierung und Akkreditierung technischer Prüfer.
Diese Positionen spiegeln die Herausforderungen und den Widerstand wider, die mit der exklusiven Zulassung von Wirtschaftsprüfern zur Prüfung der CSRD-Berichte verbunden sind.
Unterstützung von wp-net aus der Wissenschaft
wp-net plädiert für eine gemeinsame Lösung, die sowohl Wirtschaftsprüfer als auch technische Zertifizierer einbezieht, um die Qualität der Nachhaltigkeitsberichte zu sichern und Monopole zu vermeiden.
„In einer Studie im Auftrag von Mazars GmbH & Co. KG aus Dezember 2023 unter dem Titel ‚Reformoptionen für die Wirtschaftsprüfung‘ bringen die Autoren Prof. Dr. Justus Haucap, Dr. Christiane Kehder und Dr. Ina Loebert zum Ausdruck: „In Bezug auf die CSRD Richtlinie und den Verzicht auf die Öffnungsklausel weisen wir auf die Gefahr eines Ausbaus der Marktposition der Big Four zu Lasten von kleinen und mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften hin (S.28).“
Die EU-Kommission hat aus dem gleichen Grund den nationalen Gesetzgebern empfohlen, die Öffnungsklausel der EU-Richtlinie zu nutzen.
Wir freuen uns über den Zuspruch und die weitgehende Unterstützung, die wp-net in der Wirtschaft und Wissenschaft erfährt.
Ihr Dr. Richard Wittsiepe
Mitglied im Beirat der WPK
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Bildnachweis: Andrew Rybalko/Shutterstock
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