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Kategorie: Beiratswahlen | WPK
Datum: 14.09.2022

Wer schreibt, der bleibt! 

Dies ist einer der Gründe, weshalb wir wp-weekly ins Leben gerufen haben. Mindestens einmal wöchentlich lassen wir ein wp-net-Mitglied mit einem aktuellen Thema zu Wort kommen – damit wir über unseren Berufsstand auf dem Laufenden gehalten werden.

Frau Regina Vieler startet heute, mit Ihrer Sicht auf die WPK-Vorstandswahlen am 2.9.2022.

Was die Ausgrenzung von 40 % der Wählerstimmen für die nächsten 4 Jahre bedeuten kann, hat Frau WPin/StBin Regina Vieler, Mitglied im WPK-Beirat, für Sie zusammengefasst.

Fakten

Eine Analyse des neu gewählten WPK-Vorstands 

von Regina Vieler
Mitglied im Beirat der WPK und Mitglied im Vorstand bei wp-net e.V.

Der Vorstand der Wirtschaftsprüferkammer wird seit dem 2. September nur noch von der dem IDW nahestehenden Dörschell-Liste und den Vertretern der BIG4 beherrscht – denen unabhängig von ihrem individuell erreichten Ergebnis immer schon ein ständiger Sitz im Vorstand eingeräumt wird. Die beiden Vertreter des vBP-Verbands DBV sollen nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

Mit der Feststellung „Der Vorrat an Gemeinsamkeiten ist aufgebraucht“ erfolgte die Absage an die stärkste Fraktion im Beirat (40 % der Stimmen) und wp-net wurde aus dem Vorstand der WPK ausgeschlossen. Was heißt das nun für die weitere Entwicklung der Wirtschaftsprüferkammer? 

Wir wissen, dass die nächsten Jahre für unseren Berufsstand kein Spaziergang sein wird:  

  • die Aufarbeitung mehrerer Prüfer-Skandale und potenzieller Fehlleistungen im Bereich der Rechnungslegung und Prüfung steht an,
  • die Sorgen um den beruflichen Nachwuchs im Prüfungswesen werden sich verschärfen,
  • Die regulatorischen Anforderungen der EU haben das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Großbritannien zeigt uns gerade, was kommen wird (siehe FT-Artikel vom 22.07.2002),
  • In der internationalen Diskussion über Rechnungslegung und Prüfung spielt Deutschland nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Eine Frage wird stärker in den Fokus rücken: Wer hat die Deutungshoheit über diese Regelungen in Deutschland? Die öffentlich-rechtliche Wirtschaftsprüferkammer oder das privatrechtlich organisierte IDW?
  • Die Regeln zur Fremdkapitalbeteiligung spielen in allen freien Berufen eine zunehmende Rolle und werden nicht nur in der Wirtschaftsprüferkammer kontrovers diskutiert.

Mögen die Berufskolleginnen und -kollegen der Dörschell- und Big4-Listen erfolgreich die WPK durch die schwierige Zukunft führen. Sie haben sich entschieden 40 % der Berufskolleginnen und -kollegen nicht mitzunehmen. Es ist allein ihre Verantwortung!

Ihre Regina Vieler


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Bildnachweis: oxinoxi/Shutterstock

wp-net Team
Author: wp-net Team

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